Aufschieberitis

Die Kolumnistin Sara Geissler schiebt gerne Aufgaben vor sich her, wie wohl viele Menschen und artikelt darüber auf www.startupbrett.de/aufschieberitis/.

Die Aussage in Sara Geisslers Artikel „Du bist nicht zu müde, um etwas neues zu schaffen. Du bist zu abgelenkt.“ von James L. Walpole sehe ich nicht als fehlende Focussierung auf Augaben oder Ziele. Ich ergänze den zweiten Satz so:

 

"Du bist zu abgelenkt von dem, was deinem Inneren wirklich wichtig ist.“ oder anders ausgedrückt "Du hörst nicht auf dich selbst."

A. Tiefgehend gesehen

Müdesein ist ein Hinweisschild der leisen inneren Stimme. Krankheit als Stop-Schild ist noch weit entfernt und eine kleine Änderung des WIE (fühlt es sich an, was ich mache) oder eine kleine Änderung der Richtung können aus müde wieder ganzheitlich gefühlt neugierig machen. Mit Erfolg, Routine, Effiktivität und Akzeptanz durch passendes Verhalten hat das nichts zu tun, dafür mit Wachsein, Sich selbst fühlen, ganzheitlicher Lebendigkeit (Körper-Seele-Geist) und Erfüllung.

B. Unterschiedliche Handlungsarten

  1. Aufschieberitis kann eine wirkungsvolle Art, wenn auch etwas umständliche Art des Prioritäten-Setzens sein. Am Ende ist nicht nur Hektik und Stress entstanden, sondern weniger Wichtiges ist unter den Tisch gefallen und bleibt meist unwichtig. Die Beobachtung der durch Aufschieberitis entstehenden Prioritäten kann helfen, die eigenen Prioritäten schon vor dem Aufschieben passender zu setzen, um die Aufschieberitis einzudämmen oder abzubauen. So wird die Aufschieberitis wertgeschätzt für ihren Beitrag zu neuen Perspektiven und Veränderungsmöglichkeiten, ohne dass sie als störendes Etwas einfach nur verschwinden muss.
     
  2. Es gibt unterschiedliche Arten mit Aufgaben umzugehen.
  • Die Einen erledigen fast alles sofort und haben es vom Tisch.
  • Die anderen arbeiten am liebsten kontinuierlich.
  • Wieder andere planen grob und arbeiten diesen Plan flexibel ab.
  • Weitere andere machen zuerst und generell lieber andere Sachen und heben sich die Arbeit bis zum letztmöglichen Zeitraum auf und erledigen sie dann effektiv und ohne Schnörkel.

Fazit

Egal ob A. oder B. passend erscheint, Müdesein ist ein Hinweis, der beachtet werden möchte und auf notwendige Korrekturen aufmerksam macht.

 

Müdesein als Hinweis auf

  • Langeweile?
  • fehlende/n Entspannung/Gegenpol?
  • beginnende Selbstüberforderung?
  • Eintönigkeit trotz "Neuem"?
  • zu große Ernsthaftigkeit bei der Arbeit, d. h. fehlende Gelassenheit?
  • phasenweise unterschiedliche Belastbarkeit?
  • fehlende Akzeptanz, dass es so ist, wie es ist und das o. k. so ist?
  • das Ende der Phase dieser Art von Arbeit?

... eine Änderungsnotwendigkeit im derzeitigen Leben.


Alle, die unter Erfolgsdruck stehen, sind gut beraten solche Dinge im Hinterkopf zu behalten und ab und zu kurz zu betrachten, um dauerhaft leistungsfähig zu bleiben. Kleinste Korrekturen oder zwei-/dreimal im Jahr ein Gespräch mit einer wertschätzenden Vertrauensperson, die den ganzen Menschen sieht und (Gründungs)Erfolg als eine, wenn auch wichtige Facette unter vielen Facetten, helfen, die eigenen Kraft- und Energieressourcen im Blick zu behalten und bewusst einzusetzen.

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