Schmerzen und Bedürfnisse

Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf die 4 Schritte der Gewaltfreien Kommunikation:
Beobachtung - Gefühl - Bedürfnis - Bitte.

 

Schmerzen sind aus meiner Sicht keine Bedürfnisse. Schmerzen passen in die Bereiche

  • Strategien zur Bedürfnis-Befriedigung (kann zur Bitte führen) oder
  • Gefühl (Schmerzgefühl) oder
  • Beobachtung ("Ich habe Schmerzen und fühle mich deshalb ...").

Schmerzen sind zunächst ein Hinweis auf unerfüllte Bedürfnisse des Körpers und gleichzeitig die Bitte nach einer Änderung der dazu führenden Lebensweise. Schmerzen können auch Ausdruck von unerfüllten sozialen und seelischen Bedürfnissen sein, die sich körperlich äußern, um Zeit und Aufmerksamkeit zu bekommen.

Allgemeines zu Bedürfnissen

Aus meiner GFK-Ausbildung habe ich mitgenommen, dass alle Menschen im Grunde die gleichen Bedürfnisse haben, unabhängig vom/von

  • Alter (Baby bis Greis),
  • Geschlecht,
  • der Hautfarbe
  • sozialer Einbindung und Herkunft,
  • Kultur, Gesellschaft, Lebensweise,
  • Religion, Moral, Werten.

Daraus ergibt sich, dass viele Begriffe, die für Bedürfnisse verwendet werden, in den Bereich der Strategien zur Bedürfnisbefriedigung fallen.

 

Je nach Situationen und Erfahrungen im Leben des Einzelnen treten die Bedürfnisse unterschiedlich stark (wünschenswert bis zwingend) zu Tage und werden im Bereich von lebensförderlich bis lebensschädigend mit Worten und Handlungen ausgedrückt.

 

Teilweise führen die erlebten Situationen und Erfahrungen des Einzelnen dazu, dass Bedürfnisse verdrängt, unterdrückt, verboten sind und deshalb zu Abwehrreaktionen bei der Arbeit mit Bedürfnissen oder der bloßen Nennung des Wortes "Bedürfnis" führen.

Schmerzen und dahinterliegende unerfüllte Bedürfnisse

Hinter Schmerzen können körperliche Bedürfnisse stehen, z. B. das Bedürfnis nach

  • Ruhe
  • Entspannung
  • Körperwahrnehmung
  • zum Körper passendes Lebenstempo

Hinter Schmerzen können soziale Bedürfnisse stehen, z. B. das Bedürfnis nach

  • Fürsorge
  • Gesehen-werden
  • Sozialer Interaktion
  • Umsorgt-sein

Hinter Schmerzen können seelische Bedürfnisse/Bedürfnisse nach eigener Entwicklung stehen, z. B. das Bedürfnis nach

  • Selbstfürsorge
  • Achtsamkeit
  • Selbstwahrnehmung
  • Aufmerksamkeit auf eigene gefühlte Werte
  • Selbstvertrauen
  • Selbstbestimmung

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